Die Berge Tirols haben erwartungsvoll durch mein Fenster zu einem ‚Guten Morgen‘-Gruß herein gelächelt, auch wenn ich noch nicht zurück lächeln konnte. Mein Auto pitchnass von außen, da ich wohl die meiste Zeit der Nacht in einer Wolke verbracht habe. Der erste Kaffee des Tages strömte sogleich durch meine Blutbahnen und mit der immer stärker werdenden Sonne über den Gipfeln auf einer Steinmauer sitzend, wurde auch meine Seele so langsam in den Tag geleitet. Ein Spaziergang durch die Sonntagsidylle. Nachdem ich mein Gesicht an einem der „Brunnen“ mit kaltem Wasser aufgeweckt habe, führte mich die Straße zu einer kleinen Kirche. Nach dem Gottesdienst genießt man hier die Aussicht auf das Tiroler Tal und kann sich dementsprechend wohl nur gottesnah fühlen. Die Turmuhr geht noch nach Winterzeit und im allgemein gänzlich falsch, der Glockenschlag dafür aber auf die Sekunde genau. In der Mitte des Dorfes ein kleiner Gemeinschaftsgarten, der im ausgewachsenen Zustand wohl mal ein ertragreiches Feld sein wollte. Ich beobachte flüchtig einen Mann, der sich oberkörperfrei in die Sonne setzt um seinen Kaffee zu schlürfen und nebenbei ein paar italienische Laute ins Haus wirft. Er strahlt ein Lebensgefühl aus, welches das gesamte Dorf widerspiegelt. Es ist Sonntagmorgen, das Dorf erwacht, überall stehen die Türen offen um den Sommer ins Hause zu lassen und es herrscht eine angenehm langsame Ruhe. Nur einige Tüchtige frisieren schon ihren Garten, um die von der Morgensonne geschenkte Produktivität zu nutzen, bevor es dann in die Sonntagsmesse geht. Wunderbar, italienisch!
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