Schwere dunkle Gewitterwolken ziehen über die Pyrenäen.
Langsam und mollig, grau und bedrohlich rollen sie an.
Sie bewegen sich mit einer gelassenen Langsamkeit voran, lassen sich Zeit um sich zu bündeln und das Tal, in dem ich übernachte, einzukreisen. Zu Anfang lassen Sie nur ein paar tiefe Töne über die Berg Gipfel schalen.
Doch dann fängt das Schauspiel an.
Hier und da ein Aufblitzen, zuerst nur im Minutentakt und das Licht noch versteckt hinter den dicken Wattebäuchen.
Bis dann der erste Blitz deutlich zu sehen, dünn und gezackt zielgerichtet in die Spitze des Berges einschlägt. Und ihm folgen von nun an dutzende helle Lichtkegel die sich am Himmel entlang ziehen, die Dunkelheit im Sekunden Takt durchbrechen.
Ihr Nachhall, ein bedrohliches, mächtiges grölen. Als würde jemand hinter den Bergen stehen und auf einer mächtigen Blechtrommel eine Ode an den Tod spielen.
Inzwischen haben sich die Wolken vor und hinter mich in Stellung gebracht, liegen lauernd nur einige 100 m über mir und lassen den Himmel erleuchten, als wollten sie das Handwerk der Sonne nacheifern.
Die Blitze schlagen unermüdlich überall um mich herum ein, treffen sich in den Wolken wahrscheinlich auch selber. um ihre Energie zu bündeln und mit voller Wucht in den Erdboden zu leiten. Krach!
Ein gewaltiger, verzweigter Strahl aus weißem Licht geht zwischen den Bäumen vor mir nieder,ß trifft die Erde an mindestens vier Stellen. Ihm folgen mehrere seine Geschwister in die gleiche Richtung.
Ein Rumms als hätte jemand direkt neben mir eine schwere Bleikugel aus einem Kanonenrohr katapultiert. Der Himmel wurde so hell erleuchtet, dass meine Augen einige Momente brauchen um sich an die darauf folgende Dunkelheit zu gewöhnen.
Diese hält jedoch nicht lange an, denn es ist ein einziger Blitzhagel der hier auf die Erde nieder geht. Ein Gewitter, das an Kriegszustände erinnern möchte. Angst einflößend Geräusche aus allen Ecken. Sogar der Boden vibriert bei jedem Einschlag.
Die ersten Regentropfen gehen nieder, doch es dauert nicht lange bis auch Hagelkörner auf dem Boden prasseln. Der Regen verwandelt sich in eine massive Flut, in Minutenschnelle ist die gesamte Straße geflutet.
Ich kann nur flüchtige Blicke auf den vor mir entstehenden See werfen. Er zeigt sich nur dann, wenn der Himmel für ein paar Millisekunden hell erleuchtet ist.
Es ist als träfe mich selber der Blitz, den mir fällt etwas ein. Ich muss mich zu einer Rettungstat nach draußen wagen, denn mein Tisch ist noch unter dem Auto verstaut. Bei diesen Fluten wird der gute dort nicht lange verweilen.
Ich reise die Tür auf setz einen Fuß auf die Straße und merke wie Meine Zehen vollständig von Wasser umschlossen sind. Ich greife und das Auto und hiefe den Tisch hinein und schließe die Tür schnellstmöglich hinter mir.
Ich war keine 10 Sekunden in diesem Regenguss, doch stehe nun wieder im Trockenen mit triefenden T-Shirt.
Eine lange Nacht in den Bergen liegt vor mir…
DANKE FÜR DIESE BESCHREIBUNG VON NATURGEWALTEN!!! Fast atemlos folgte ich deinem Text. Erst allmählich wurde mir klar, dass es dich nicht getroffen hat. Schön, dass ich zum Schluss herzlich lachen konnte. Ibn